Heinrich Seidel

Die Amsel (Heinrich Seidel)

Die Amsel

Wie tönt an Frühlingstagen

So schwermuthsreich und hold

Der Amsel lautes Schlagen

In's stille Abendgold.

Es schimmert an den Zweigen

Ein zartverhülltes Grün,

Die jungen Säfte steigen,

Und es beginnt zu blühn.

Es klingt wie Leides Ahnung,

Sie singt im schwarzen Kleid

Schon jetzt die trübe Mahnung,

Wie kurz die schöne Zeit.

Verfügbare Informationen:
Erschienen im Buch "Glockenspiel - Gesammelte Gedichte, Band VII der Gesammelten Sch"
Herausgeber: A.G. Liebeskind