Friedrich Wilhelm Weber

Beim Tode meines Bruders (Friedrich Wilhelm Weber)

   

Nun danke Gott, die Fahrt ist aus!

Du kehrtest heim ins Vaterhaus,

froh bist du bei den Deinen, -

und ich muß weinen.

Du kehrtest heim, stell' hin den Stab,

die schwere Bürde, leg' sie ab,

zieh aus die Reiseschuhe,

nun hast du Ruhe.

Dir tat so unsanft diese Welt,

vergiß sie unterm Palmenzelt,

vergiß sie in der andern; -

ich muß noch wandern.

Und sag', sein Kopf sei greis und alt,

wohl käm' er gern, wohl käm' er bald:

zwei Blumen hab' er im Garten,

der müss' er warten.

Verfügbare Informationen:
Erschienen im Buch "Vom goldnen Überfluss"
Herausgeber: R. Voigtländers Verlag