Christian Friedrich Daniel Schubart

Die Forelle (Christian Friedrich Daniel Schubart)

In einem Bächlein helle,

Da schoß in froher Eil

Die launische Forelle

Vorüber wie ein Pfeil.

Ich stand an dem Gestade,

und sah in süsser Ruh

Des muntern Fisches Bade

Im klaren Bächlein zu.

Ein Fischer mit der Ruthe

Wohl an dem Ufer stand,

Und sahs mit kaltem Blute

Wie sich das Fischlein wand.

So lang dem Wasser Helle,

So dacht ich, nicht gebricht,

So fängt er die Forelle

Mit seiner Angel nicht.

Die ihr am goldnen Quelle

Der sichern Jugend weilt,

Denkt doch an die Forelle;

Seht ihr Gefahr, so eilt!

Meist fehlt ihr nur aus Mangel

Der Klugheit. Mädchen seht

Verführer mit der Angel! ?

Sonst blutet ihr zu spät.