Theodor Körner

Das Reich des Gesanges (Theodor Körner)

         

Was waltet süß in heil'ger Macht,

Was schimmert in der Sterne Pracht,

    Dem Himmlischen verschwistert?

Wer lichtet uns der Erde Grund?

Wem tönt das Lied aus Sängers Mund,

    Das durch die Saiten flüstert?

        Hoch entwogend

        Schwillt der Busen,

        Und die Musen

        Treten näher,

Froh umschweben sie den Seher.

Und in den Tönen wird es klar

Und stellt sich kühn dem Auge dar,

    Als Götterbild zu prangen.

Die Harmonie ergreift das Herz

Und schwingt sich mit ihm himmelwärts

    Und will das Wort empfangen.

        Mächtig, prächtig,

        Nie versunken

        Glänzt der Funken;

        Hingezogen

Fliegen sie durch luft'ge Wogen.

Verfügbare Informationen:
Erschienen im Buch "Körners Werke"
Herausgeber: Max Hesses Verlag