Johann Wolfgang von Goethe

Heut und ewig (Johann Wolfgang von Goethe)

       

Unmöglich ists, den Tag dem Tag zu zeigen,

Der nur Verworrnes im Verworrnen spiegelt,

Und jeder selbst sich fühlt als recht und eigen,

Statt sich zu zügeln, nur am andern zügelt;

Da ists den Lippen besser, daß sie schweigen,

Indes der Geist sich fort und fort beflügelt.

Aus Gestern wird nicht Heute; doch Äonen,

Sie werden wechselnd sinken, werden thronen.

Verfügbare Informationen:
Erschienen im Buch "Gesammelte Werke in sieben Bänden"
Herausgeber: Bertelsmann Lesering