Johann Wolfgang von Goethe

Ein grauer, trüber Morgen (Johann Wolfgang von Goethe)

     

Ein grauer, trüber Morgen

Bedeckt mein liebes Feld,

Im Nebel tief verborgen

Liegt um mich her die Welt.

O liebliche Friedricke,

Dürft ich nach dir zurück!

In einem deiner Blicke

Liegt Sonnenschein und Glück.

Bald geh ich in die Reben

Und herbste Trauben ein;

Umher ist alles Leben,

Es strudelt neuer Wein.

Doch in der öden Laube,

Ach, denk ich, wär sie hier!

Ich brächt ihr diese Traube,

Und sie – was gäb sie mir?

Verfügbare Informationen:
Erschienen im Buch "Gesammelte Werke in sieben Bänden"
Herausgeber: Bertelsmann Lesering