Johann Heinrich Voss

Trinklied (Johann Heinrich Voss)

         

Hätt' ich einen Mutterpfennig,

Notabene, nicht zu klein;

Ein paar Flaschen leicht gewänn ich,

Notabene, voll von Wein.

Fröhlich blieb' ich dann und wach,

Notabene, bis zum Tag.

Fröhlich blieb' ich wohl noch morgen,

Notabene, bei dem Wein;

Wollte mir der Kellner borgen,

Notabene, sonder Schein.

Wer so fortblieb' ewiglich,

Notabene, das bin ich.

Wüchsen nur von selbst die Kleider,

Notabene, mir ein Rock;

Oder knufte nicht der Schneider,

Notabene, wie ein Bock:

Stracks bin ich vollkommen froh;

Notabene, nun so so.

Küßte mich ein lustig Mädchen,

Notabene, hübsch und jung;

Dreht es mir zu Lieb ein Rädchen,

Notabene, flink im Sprung:

O ich böt ihr gleich die Hand,

Notabene, drin ein Band.

Wein und Mädchen sind ein Segen,

Notabene, wohlgepaart;

Und der Pfennig schafft Vermögen,

Notabene, wenn man spart.

Darum lieb ich immer treu,

Notabene, diese drei.

Verfügbare Informationen:
ISBN: 3-15-002332-7
Erschienen im Buch "Idyllen und Gedichte"
Herausgeber: Philipp Reclam jun.