Georg Trakl

Melancholie des Abends (Georg Trakl)

- Der Wald, der sich verstorben breitet -

Und Schatten sind um ihn, wie Hecken.

Das Wild kommt zitternd aus Verstecken,

Indes ein Bach ganz leise gleitet

Und Farnen folgt aus alten Steinen

Und silbern glänzt aus Laubgewinden.

Man hört ihn bald in schwarzen Schlünden -

Vielleicht, daß auch schon Sterne scheinen.

Der dunkle Plan scheint ohne Maßen,

Verstreute Dörfer, Sumpf und Weiher,

Und etwas täuscht dir vor ein Feuer.

Ein kalter Glanz huscht über Straßen.

Verfügbare Informationen:
ISBN: 3-458-32856-4
Erschienen im Buch "Georg Trakl - Die Dichtungen"
Herausgeber: Insel Verlag