Georg Heym

Nacht (Georg Heym)

           

Der graue Himmel hängt mit Wolken tief,

Darin ein kurzer, gelber Schein so tot

Hinirrt und stirbt, am trüben Ufer hin

Lehnen die alten Häuser, schwarz und schief

Mit spitzen Hüten. Und der Regen rauscht

In öden Straßen und in Gassen krumm.

Stimmen ferne im Dunkel. - Wieder stumm.

Und nur der dichte Regen rauscht und rauscht.

Und wenig kleine Lichter sind verstreut

Im Häuserdunkel. Doch der Strom zieht ewig

Unter der Brücke fort in Dunkel weit.

Verfügbare Informationen:
Erschienen im Buch "Dichtungen"
Herausgeber: Philipp Reclam jun.