Friedrich Rückert

Rose, Meer und Sonne (Friedrich Rückert)

Robert Schumann

Op. 37 Nr. 9 (1840/41)

Rose, Meer und Sonne

Sind ein Bild der Liebsten mein,

Die mit ihrer Wonne

Faßt mein ganzes Leben ein.

Aller Glanz, ergossen,

Aller Tau der Frühlingsflur

Liegt vereint beschlossen

In dem Kelch der Rose nur.

Alle Farben ringen,

Aller Duft im Lenzgefild,

Um hervorzubringen

Im Verein der Rose Bild.

Rose, Meer und Sonne

Sind ein Bild der Liebsten mein,

Die mit ihrer Wonne

Faßt mein ganzes Leben ein.

Alle Ströme haben

Ihren Lauf auf Erden bloß,

Um sich zu begraben

Sehnend in des Meeres Schoß.

Alle Quellen fließen

In den unerschöpften Grund,

Einen Kreis zu schliessen

Um der Erde blündes Rund.

Rose, Meer und Sonne

Sind ein Bild der Liebsten mein,

Die mit ihrer Wonne

Faßt mein ganzes Leben ein.

Alle Stern un Lüften

Sind ein Liebesblick der Nacht,

In des Morgens Düften

Sterbend, wann der Tag erwacht.

Alle Weltenflammen,

Der zerstreute Himmelsglanz,

Fließen hell zusammen

In der Sonne Strahlenkranz.

Rose, Meer und Sonne

Sind ein Bild der Liebsten mein,

Die mit ihrer Wonne