Eduard Mörike

Nachts (Eduard Mörike)

Im Erdenschoss, im Hain und auf der Flur,

Wie wuehlt es jetzo rings in der Natur

Von nimmersatter Kraefte Gaerung!

Und welche Ruhe doch und welch ein Wohlbedacht!

Mir aber in geheimer Brust erwacht

Ein peinlich Widerspiel von Fuelle und Entbehrung

Vor diesem Bild, so schweigend und so gross.

Mein Herz, wie gerne machtest du dich los!

Du schwankendes, dem jeder Halt gebricht,

Willst, kaum entflohn, zurueck zu deinesgleichen.

Traegst du der Schoenheit Goetterstille nicht,

So beuge dich! denn hier ist kein Entweichen.