Christian Morgenstern

Es pfeift der Wind . . . (Christian Morgenstern)

Es pfeift der Wind. Was pfeift er wohl?

Eine tolle, närrische Weise.

Er pfeift auf einem Schlüssel hohl,

bald gellend und bald leise.

Die Nacht weint ihm den Takt dazu

mit schweren Regentropfen,

die an der Fenster schwarze Ruh

ohn'End' eintönig klopfen.

Es pfeift der Wind. Es stöhnt und gellt.

Die Hunde heulen im Hofe. -

Er pfeift auf diese ganze Welt,

der große Philosophe.

Verfügbare Informationen:
ISBN: 3-88059-228-4
Erschienen im Buch "Hundert Gedichte"
Herausgeber: Parkland Verlag