Johann Wolfgang von Goethe

Ilmenau (Johann Wolfgang von Goethe)

Gewiß, ihm geben auch die Jahre

Die rechte Richtung seiner Kraft.

Noch ist, bei tiefer Neigung für das Wahre,

Ihm Irrtum eine Leidenschaft.

Der Vorwitz lockt ihn in die Weite,

Kein Fels ist ihm zu schroff, kein Steg zu schmal;

Der Unfall lauert an der Seite

Und stürzt ihn in den Arm der Qual.

Dann treibt die schmerzlich überspannte Regung

Gewaltsam ihn bald da, bald dort hinaus,

Und von unmutiger Bewegung

Ruht er unmutig wieder aus.

Und düster wild an heitern Tagen,

Unbändig, ohne froh zu sein,

Schläft er, an Seel und Leib verwundet und zerschlagen,

Auf einem harten Lager ein: