Gustav Theodor Fechner

Das Gefühl (Gustav Theodor Fechner)

Was ist doch ein Gefühl?

Ich kanns nicht von mir geben;

Es ist ein reg Gewühl,

Ein wunderbares Leben.

Wo nichts sich scheiden will,

Wo nichts kann los sich ringen,

Wo nichts sich meiden will,

Keins kann das andre zwingen.

Als Lied will es heraus,

Kein Lied doch kann es singen;

Die Arme breit ich aus,

Und kanns doch nicht umringen.

Ich horche auf ein Blatt,

Ich pflücke eine Blüte;

und fortgerauschet hat

Es immer im Gemüte.