Gottfried Keller

Gasel (Gottfried Keller)

Herbstnächtliche Wolken, sie wanken und ziehn

Gleich fieberisch träumenden Kranken dahin;

Auf Bergwald und Seele die Düsternis ruht,

Ob kalt sie auch Wind und Gedanken durchfliehn.

Klar strahlend jedoch tritt hervor nun der Mond,

Und weithin die Nebel entschwanken um ihn;

Geh auf auch im Herzen mir, lieblicher Stern,

Dem immer die Schatten noch sanken dahin!